Grabung voller
Überraschungen
Für Sonntag, den 10. September, dem internationalen "Tag des offenen Denkmals" hat der neu gegründete Historisch-Archäologische Verein Führungen um 11.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr organisiert; Adelheid Teschner vom Heimatmuseum zeigt von 15.00 Uhr an römische Funde aus Mühlacker und Umgebung. Da die sichtbare Erhaltung der Gesamtanlage aus finanziellen Gründen sehr ungewiss ist, besteht dann vielleicht die letzte Möglichkeit, die römischen Ruinen in diesem Umfang sehen zu können. Der Mühlacker Gemeinderat entscheidet am 19. September über den Umfang der späteren Konservierung. Bislang sind 250.000,- DM vorgesehen, womit nur ein kleiner Teil sichtbar bleiben kann.
Die Freilegung eines
zur Enz hin abfallenden Laufhorizonts und einer Umfassungsmauer wird durch
die darüber führende B 10 begrenzt. Möglicherweise handelt es sich um
eine Mauer, die die Hauptvilla und das Hypokausten-Bad auf der anderen,
südlichen Seite der B 10 umfasst. Bereits 1911 wurde das Bad von Oskar
Paret ausgegraben und wieder zugedeckt.
Außerhalb der Umfassungsmauer wurden 2 Feuerstellen gefunden, die hier mit einem Pantographen bzw. Storchenschnabel aufgenommen werden. Mittels einer C14-Analyse soll das Alter der Holzkohlenreste bestimmt werden.
Jedes Detail des Laufhorizonts wird penibel vom Landesdenkmalamt gezeichnet und so der Nachwelt erhalten. Beim Freilegen fand man zahlreiche Scherben, Nägel und Glas, was auf die große Bedeutung dieses Gutshofes zwischen Mühlacker und Pforzheim hinweist.