Flößerei, Floßholz und Floßholzdetektive

Burg Löffelstelz und Enz mit Floß

Flöße waren für die Dürrmenzer und Mühlackerer ein jährlich wiederkehrendes Ereignis, welche die Eintönigkeit des täglichen Lebens unterbrach.

Sobald die Kunde der Ankunft eines Floßes die Runde machte, eilten sicher Jung und Alt zur Enz, um dem Spektakel beizuwohnen. Und ein Spektakel war es sicherlich, wenn die langen Hölzer an den Wehren die Flößergasse passierten und die Flößer geschickt die Stämme durch Hindernisse und Untiefen bugsierten oder gar anlandeten, um die Nacht im direkt an der Enz gelegenen Gasthaus "Zum Karpfen" oder in einem anderen der zahlreichen Wirtshäuser in Dürrmenz zu verbringen und um von ihren Reisen zu erzählen.

Glitten sie nur vorbei, begleitete sie sicher vielstimmig der verbreitete Spottruf "JOCKELE SPERR!" , zu dessen Bedeutung wir auf folgende Webseite verweisen: http://www.kulturundheimatverein-sulz.de/Floesserei/Seiten/jockele_sperr.html


Doch wo wurde das Holz bei uns verbaut und nicht nur gen Holland geflößt?

Um diese Frage zu beantworten bildete sich eine Gruppe, deren Keimzelle die 2010 gegründete Regionalgruppe „Mittlere Enz-Stromberg“ des Schwäbischen Heimatbundes war -und für die es galt ein verbindendes Thema zu finden- , die dieser Frage mit Feuereifer in detektivischer Kleinarbeit auf den Grund ging!

Dieses ambitionierte Projekt konnte  dann nach mehrjähriger Vorbereitung 2018 erfolgreich zu einem vorläufigen Abschluss gebracht werden. Tilmann Marstaller (Bauforscher) und Bernd Wellinger (Scherbenputzer), durch die archäologische Grabung auf der Burg Löffelstelz eng verbunden, starteten dieses Projekt in Analogie zum gleichlautenden Thema im Raum Mittlerer Neckar bei uns. Begeisterte „Floßholzdetektive“ durchsuchten akribisch in ihrem jeweiligen  Heimatort ältere Häuser und dokumentierten ihre Funde. Daraus entstand nach zweijähriger Fleißarbeit ein ansprechendes Floßholzbuch. Es ist mit 228 Seiten kein Fachbuch im streng wissenschaftlichen Sinne, sondern es soll auch Laien zum Stöbern anmieren und Spaß machen. Eine spätere wissenschaftliche Ausarbeitung ist geplant.

Dieses mit 15 EUR preiswerte Buch mit dem Titel "Enzfloßholzverwendung in älterer Bausubstanz" kann unter Einzahlung einer Spende von 15 EUR auf das SHB-Konto (IBAN: DE10 6665 0085 0008 4352 35)  unter Angabe von Namen, Adresse und Telefonnummer erworben werden.

Bitte lesen Sie auch den Artikel aus dem Mühlacker Tagblatt vom

Auszüge aus diesem Buch können Sie hier einsehen:

Im Jahrbuch 1991/92 des Enzkreises wurde eine Urkunde von 1342 besprochen, die einen Staatsvertrag zwischen Württemberg und Baden zeigt. Diese Urkunde regelt die Rechte und Pflichten der Flößerei auf der gesamten Enz und ihren Zuflüssen, nebst den Abgaben, welche für die einzelnen Abschnitte zu berappen waren. Wir danken dem Enzkreis für die Erlaubnis zur Übernahme auf unsere Homepage.

Im Jahrbuch 1986/87 erschien ein allgemeiner Beitrag "Holz aus dem Schwarzwald geht auf die Reise" über die Flößerei vom Schwarzwald bis Heilbronn, der unsere Heimatstadt mit einschließt. Ein Bericht von Emil Göltenboth, der die Zeit wieder lebendig werden lässt. Wir danken dem Enzkreis für die Erlaubnis zur Übernahme auf unsere Homepage.

Immer wieder wird das Thema der Flösserei in Zeitschriften aufgegriffen. In der Zeitschrift Monumente im Juni 2023 findet sich ebenfalls ein Beitrag.

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