Der erste bekannte Ortsvorsteher hieß Konrad Huth und übte dieses Amt um das Jahr 1368 herum aus. Dies ergibt sich zumindest aus der Liste, die Marlis Lippik aus dem Mühlacker Stadtarchiv zusammengestellt hat. Er war Mitbesiegler mit neun Herren von Dürrmenz beim Verkauf einer Allmende an den Fischer Rupp. Diese Urkunde ist in dem Vortrag über die Herren von Dürrmenz von 1300-1400 zu sehen.
Er war der Schultheiß von Dürrmenz und seinen Aufgaben und seine Stellung sind nachfolgend beschrieben (aus Wikipedia):
Der Schultheiß oder Schuldheiß (von althochdeutsch sculdheizo ‚Leistung Befehlender‘, vgl. mittelniederdeutsch schult(h)ēte, latinisiert (mittellat.) sculte(t)us, schwäbisch heute noch Schultes für „Bürgermeister“) bezeichnet einen in vielen westgermanischen Rechtsordnungen vorgesehenen Beamten, der Schuld heischt: Er hatte im Auftrag seines Herrn (Landesherrn, Stadtherrn, Grundherrn) die Mitglieder einer Gemeinde zur Leistung ihrer Schuldigkeit anzuhalten, also Abgaben einzuziehen oder für das Beachten anderer Verpflichtungen Sorge zu tragen. Sprachliche Varianten des Schultheißen sind Schulte, Schultes oder Schulze. Früher wurde zwischen dem Stadtschulzen und dem Dorfschulzen unterschieden. In der städtischen Gerichts- und Gemeindeverfassung war er ein vom städtischen Rat oder vom Landesherren Beauftragter zur Ausübung der Verwaltungshoheit und Rechtspflege.
Der Schultheiß war meist auch Richter der niederen Gerichtsbarkeit. Im friesischen und fränkischen Recht war er ein Hilfsbeamter der Grafen,
betraut mit der Einziehung von Geldern und der Vollstreckung von
Urteilen, meist auch Hundertschaftsführer.
Als Schulze wurde er im 17. bis zum 19. Jh. weitgehend der Dorfvorsteher im Sinne eines Bürgermeisters. Der damalige „Bürgermeister“ hatte die Funktion des heutigen Gemeindepflegers. So wurden in Württemberg die Amtsbezeichnungen Schultheiß bzw. Stadtschultheiß für den Ortsvorsteher erst am 1. Dezember 1930 durch Bürgermeister und Oberbürgermeister ersetzt.
Die vollständige Liste der Schultheißen und Bürgermeister finden Sie hier!. Wir danken Frau Lippik für die freundliche Überlassung der Liste.
Des weiteren hat uns Fr. Lippik eine Art Rechenschaftsbericht des Bürgermeister Woerners (Stadtarchiv Acc. 4. 2017) über seine Amtszeit, die von 1918 bis 1945 währte, überlassen. Dort ist auch ein kurzer Abriss der Tätigkeiten seiner Vorgänger zu finden, die mit dem Schultheiß Fortenbacher 1845 beginnt. Aus diesem Bericht ist zu entnehmen, dass Neid und Missgunst das Handeln vieler Gemeinden prägte. Hoffen wir, dass dies heute einem eher ein gesunden Wettbewerb gewichen ist!