Geb. 06.06.1879 in Weingarten, gest. 23.08.1956 in Göppingen
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Einziges
Kind der Eltern Wilhelm Rieger (1842 bis 1922) und
Emma geb. Hauber (1855 bis 1931)
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Verheiratet
am 27.11.1911 mit Elisabeth, geb. Römpler (1881 bis 1957),
ebenfalls einziges
Kind, Vater Hugo Römpler war Gründer des Sanatorium Schömberg
· Vier Kinder: Wolfgang, Helmut, Ulrich, Ursel,
· Schule in Stuttgart, dann Schule in Ulm (1888) und wieder Stuttgart (1896)
· Wehrdienst (Einjährigenjahr)
· Theologiestudium in Tübingen, Verbindung Luginsland
· Vikariat in Köngen, Abordnung nach Schömberg, Kennenlernen der Ehefrau
· Vikar in Heilbronn (Friedenskirche), Pfarrverweser Heilanstalt Göppingen
· 1907 Pfarrverweser in Lossburg (Dekanat Freudenstadt)
· Verschiedene Leutnantszeiten während der Vikariatszeit
· Verschiedene Bildungsreisen nach Norddeutschland
· Vikar in Tuttlingen
· 1908 Englandreise
· Stadtvikar in Esslingen
· Vertretung in Stuttgart, Erlöserkirche, Einweihung, Paul Bonatz
· Letzte Leutnantsübung
· 1910 Vertretung in Esslingen
· 1911 erste ständige Pfarrstell in Oberiflingen (Kreis Freudenstadt)
· 1914 Mobilmachung, Verabschiedung württ. Königspaar (Bild)
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Divisionspfarrer,
verschiedene Einsätze an der Westfront (Belgien, Frankreich), in Polen, in
Serbien, wieder in Belgien und
Nordfrankreich (Stellungskrieg an der Somme) (Bild)
· 1918 wieder Pfarrer in Oberiflingen
· 1923 bis 1950 Pfarrer in Mühlacker
Otto Rieger begleitete seine Gemeinde von 1923 bis 1950, d.h. Nachwirkungen des 1. Weltkrieges, Weltwirtschftskrise, Ergreifung der Macht durch die NSDAP, Kriegsausbruch , Kriegszeiten, Kriegsende und Nachkriegszeit bis 1950. Über diesen grausigen und unmenschlichen Zeitabschnitt der deutschen Geschichte war er eine der wenigen moralischen Instanzen, die es hier in Mühlacker gab. Er schrieb eine Chronik, welche den Zeitraum von 1933 bis 1947 umfasst.
Vieles aus dieser Zeit gerät in Vergessenheit. Deshalb ist es wichtig, dass hier ein Dokument vorhanden ist, welches den Alltag und das Überleben in dieser Zeit beschreibt. Das was dort zu lesen ist, muss uns Mahnung und Ansporn sein, die Wiederholung solcher Dinge zu verhindern!
Die Chronik ist in drei Teile aufgegliedert:
Teil 1: 1933 bis zum Kriegsausbruch 1939
Teil 2: Kriegszeit 1939 bis zur bevorstehenden Erorberung Mühlackers am 7. April 1945
Durch seine Heirat mit Elisabeth Römpler wurde sein Wirkungskreis auf Schömberg erweitert. Sein Schwiegervater Hugo Römpler war Hauptbegründer des dortigen Sanatoriums. Als Hugo Römpler 1919 erkrankte -er starb ein Jahr später- wirkte Otto Rieger in der Verwaltung und Geschäftsführung des Sanatoriums, das in der nachfolgenden Wirtschaftskrise schwierige Zeiten zu bewältigen hatte. Die Geschichte des Sanatoriums und das Wirken von Otto Rieger können Siehier nachlesen.
Parallel zu der Dürrmenzer Chronik während der NS-Zeit schrieb Pfarrer Rieger auch die Chronik der Kirchengemeinde Schömberg. Es ist interessant zu lesen, wie parallel die Geschichte der beiden Chroniken verlaufen. Hier können Sie die Schömberger Chronik lesen.
Die letzten Zeilen dieser Chronik sind es wert, hervorgehoben zu werden:
Die Erinnerungen beginnen zu verblassen. Es ist der Mühe wert, die Zeit von 1933 bis 1945 nicht zu vergessen.