Karlsruher Studenten machen Vorschläge für einen Erhalt des ältesten Gebäudes in Dürrmenz
Bei
der Stadt gilt das Gebäude als schwer vermittelbar, doch dem
Historisch-Archäologischen Verein Mühlacker liegt das älteste Haus von
Dürrmenz am Herzen. In Karlsruhe haben Studenten den Vereinsmitgliedern
ihre Visionen für das Anwesen Hofstraße 17 präsentiert.In
den Entwürfen und Modellen der jungen Architekten präsentiert sich die
Hofstraße 17 in Dürrmenz als attraktives Anwesen, das ganz
unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung bietet. Ein Ansatz der
Studenten (Bild li.): Das Gebäude muss „Back to the Roots“ (zurück zu
den Wurzeln). privatMühlacker/Karlsruhe. Zum wiederholten
Mal hat eine Delegation des Historisch-Archäologischen Vereins (HAV)
eine Exkursion nach Karlsruhe unternommen. Ziel waren die Seminarräume
der Architekten am Institut für Technologie, wo Master-Studenten der
Fachrichtung Altbausanierung ihre Ideen für das Haus im alten Dürrmenzer
Ortskern vorstellten.
Unter den interessierten Gästen waren auch
Mühlackers Bürgermeister Winfried Abicht und Vertreter der
Denkmalschutzbehörde, die sich an mehr als 20 Stellwänden über die
unterschiedlichsten Ansätze informieren konnten. Wobei es sich bei den
„Studenten“, wie der HAV betont, durchweg um ausgewiesene Fachleute
handele, die als Diplomingenieure oder Architekten bereits voll im
Arbeitsleben stünden.
Ihre Vorschläge reichten vom Rückbau des
Hauses auf die Umrisse von 1504 für reine Wohnzwecke über die Nutzung
des heutigen Gesamtensembles als kombiniertes Wohn- und Bürohaus eines
Architekten oder als physiotherapeutische Praxis in Ergänzung der
Seniorenwohnungen auf dem Kanne-Areal bis hin zu einer, wie es aus dem
Verein heißt, „meisterlich präsentierten“ Vision eines Dürrmenzer
Bürger- und Veranstaltungshauses mit Reminiszenzen an das alte „theater
in der kanne“.
„Es war alles dabei, was Herz und Geist eines
jeden erfreuen konnte, der sich um den Erhalt dieses ältesten Dürrmenzer
Hauses Sorgen macht und bereit ist, auch einmal ausgetretene Pfade zu
verlassen“, beschreibt Wolfgang Rieger vom HAV die positiven Eindrücke.
„Das Schöne dabei ist, dass alle Vorschläge die Chance haben, auch unter
Anlegung heute geltender Bauvorschriften die Hürden der
Genehmigungsbürokratie meistern zu können.“
Noch vor den
Sommerferien, kündigte der Historisch-Archäologische Verein an, werde
die Stadtverwaltung in Kooperation mit dem HAV und gemeinsam mit den
jungen Architekten alle Überlegungen für eine neue Nutzung des „einmalig
gut erhaltenen mittelalterlichen Hauses“ in einer Infoveranstaltung der
Öffentlichkeit präsentieren und mit der Einwohnerschaft in Dürrmenz
darüber diskutieren, ob und wie dieses „bauhistorische Juwel“ erhalten
bleiben könne. Während die Stadt bislang vergeblich nach einem Käufer
und/oder Investor gesucht hatte und das Objekt als schwierig einstuft,
verweisen die ehrenamtlichen Denkmalschützer auf die Erfahrungen in
anderen Städten, wo solche Projekte erfolgreich umgesetzt worden seien.
(Mühlacker Tagblatt vom 5. Mai 2012, Text: Thomas Eier, Fotos: privat)