dass er geachtet sein wollte und seine Ware geschätzt sein sollte. Eine kleine Episode, vom Großvater oft erzählt, berichtet von Rapps Stolz:
Kam
da eines Sonntags morgens vor die Fabrik, bzw. vor den Laden, der eben geradeso
als Kleinverkaufsstelle zur Fabrik damaliger Zeit gehörte, wie ein eigener
Ausschank, Wirtschaft zur Brauerei, eine junge Frau mit ihrem Sohn und zog die
Ladenglocke.
Herr Rapp sen. Bei dem gerade sein Sohn, der Arzt in Cannstatt war, zu Besuch
weilte, öffnete das Fenster der über dem Laden gelegenen Wohnstube und frug
nach dem Begehr der Frau. Diese sagte, sie habe gehört und auch gesehen, dass
der Herr Doktor anwesend sei und dieser möge doch so gut sein und nach ihrem
Söhnchen sehen, der sich etliche Kirschensteine in die Nase hinaufgeschoben
habe.
Der alte Herr meinte, da werde rasch abgeholfen sein. Er empfahl seinem Sohn dem Buben eine kräftige Prise Schnupftabak in die Nasenlöcher zu den Steinen zu stopfen. Dies geschah und schon nach kurzem, mehrmaligen Niesen waren alle Steine entfernt und konnte die Frau ihren kleinen Schlingel wieder nach Hause nehmen.
Über diesen Erfolg war der alte Herr nicht wenig stolz!
Das Leben der alten damals entwickelte sich mit einer
Stetigkeit und Gleichmäßigkeit, auch in den Lebensgewohnheiten ab, wie es
leider bei uns nicht mehr der Fall sein kann. Es wurde gearbeitet, nicht zu
viel und nicht zu wenig und so wurde auch gelebt. Jeden Tag zur gleichen Zeit
wurde der Dämmerschoppen getrunken und dann zum Abendessen zu Milch und Kartoffeln
nach Hause gegangen.
Die Krone-Post in Mühlacker, ein von mit Kutschen reisendem Publikum (Fürsten, Kaufleuten, usw. aus allen Herren Ländern) sehr stark besuchter, ausgezeichneter Gasthof, konnte in jeder Beziehung, auch was menschlichen Genuss anbelangt, alles bieten. Meine Mutter hat in diesem Gasthof das Kochen so vorzüglich gelernt, dass wir Kinder, vom Vater gar nicht zu reden, später geradezu verwöhnt wurden.
Die Mutter meiner Mutter, meine Großmutter Linck, geb. Stein, Mühlebesitzers Tochter von Illingen, starb schon, als meine Mutter 10 Jahre alt war. Eine tüchtige Hausfrau soll sie gewesen sein; weiter wurde uns nichts überliefert. Mein Großvater wollte nach ihrem Tod eine dritte Ehe, seine erste starb ihm