Der Kaufvertrag wurde damals von einem der ersten Anwälte Pforzheims in meinem Interesse aufgesetzt. Dessen wohlgemeinte Absicht den Vertrag richtig aufgesetzt zu haben, wurde aber durch die immer mehr fortschreitende Geldentwertung umgestoßen und war dadurch ein Verlust unvermeidbar. Immerhin rettete ich noch einen über den Aufwertungsbetrag weit hinausgehende Summe. Ich muss dazu noch Bemerken, dass ich beim Kauf des Hotels von meinem Bruder Franz auch schon entwertetes Geld ausbezahlt habe, das mir, wenn ich es auf der Sparkasse stehen gehabt, wohl ganz verloren gegangen wäre.
Wenn ich vom Pächter Geist des Hotels, als Monatspacht einen devisensicheren Betrag hätte erhalten können, wäre ich niemals zu einem Verkauf geschritten. Eine Rente war also nicht herauszuwirtschaften. Um es selbst umzutreiben, fehlte es mir zu der nötigen Hilfe. Ich konnte der Mutter nicht zumuten Hoteliersfrau zu werden. Es ging mir also wie so vielen andern, ich musste Federn lassen.
Am besten in solchen Zeiten ist und bleibt es, man behält seinen festen Werte und etwa neu hinzu erworbene, auch wenn zunächst keine Aussicht auf Rendite besteht.
Im Jahre 1936 erwarb ich im Zwangsweg eine schöne, aber verwahrloste Villa (Lichtenstein) in Wildbad. Sie ist im Jahre 1900 um 95.000 Mark erbaut worden, also ein wertvolles Objekt, das aber durch jahrelanges Leerstehen sehr gelitten hatte. Mit größerem Aufwand umgebaut, stellt sie heute einen schönen Vermögenswert dar, der sich ordentlich verzinst. Der Erwerb belief sich auf 15.000 Mark, für den Umbau mussten 25.000 Mark aufgewendet werden.
Das Haus ist massiv von Backsteinen, sogenannten Verblendern, die ich aber verputzen ließ, erbaut und steht hochherrschaftlich und schmuck da. Es ist von 3 Familien bewohnt und hat einen schönen großen Garten, zusammen 13Ar.
Außer diesem Objekt haben wir noch ein Haus in Murrhardt und dann noch das von mir zu meiner Verheiratung erbaute eigene Wohnhaus. Die Anwesen sind alle im Stand. Das hiesige Wohnhaus hat durch Feindeinwirkung, Fallen von Bomben sehr Not gelitten. Der Schaden ist etwa zur Hälfte behoben. Die älteste und die jüngste Tochter mit Familien teilen sich mit uns die Wohnräume.
Lore Wiedmann, unsere zweite Tochter, wohnt in Mühlacker und vermisst leider ihren Mann von Russland her. Beim Schreiben dieses Textes darf man noch Hoffnung haben, dass er wieder heimkehrt.