meinem Vater. Der Letztere hat sich die Befähigung auf der Handelsschule in Reutlingen erworben und seinen Vater gebeten seine Papiere an das Oberamt weiter zu leiten. Der meinem Großvater nicht sehr wohl gesinnte damalige Oberamtmann ließ die Papiere auch noch einige Zeit lang liegen, so dass sie dann tatsächlich verspätet beim Militär einliefen.
Dieses setzte später eine dreijährige Dienstzeit fest, die allerdings später durch Eingabe auf zwei Jahre reduziert wurde. Während eines 14 tägigen Urlaubs im Frühjahr 1872 ersuchte der Vater den Sohn einmal nach dem vorhandenen Geld in der Kommodenschublade zu sehen und es zu zählen. Eine Sparkasse zur Einzahlung auf ein Konto gab es damals noch nicht. Von einem Bankverkehr wollte der Großvater auch nichts wissen, da er diesem nicht traute. Das eingenommene Geld wurde eben in einer Kommodenschublade verwahrt.
Mein Vater ließ sich das nicht zweimal sagen und
begann sofort mir der Sortierung und Zählung und siehe, es stellte sich heraus,
dass die bis an den Rand gefüllte Lade 60.000 Gulden enthielt, ein wahrhaftig
ansehnliches Vermögen.
Da die laufenden Auslagen aus den Tageseinnahmen der Wirtschaft ohne weiteres
gedeckt werden konnten, so war das erwähnte Geld, man kann es ohne weiteres
sagen, reiner Verdienst aus der Brauerei. Der Großvater hatte also sehr gut und
fleißig gearbeitet.
Die damalige Biersteuer betrug , die der Staat einzog, betrug 50 Pfennig pro hl gegenüber von Zahlungen, die wir zuletzt zu leisten hatten mit 12 bis 14 Mark je hl. Zur Zeit müssen die Brauereien für ein 2%iges Bier 38 Mark je hl bezahlen.
Das Alter beider Großeltern ist aus anderen Aufzeichnungen ersichtlich. Mein Großvater Linck starb 1882 an Herzwassersucht, die Großmutter Linck, zart gebaut, 1851 am Auszehren. Mein Großvater Leo war zuckerleidend; er starb 1890. Die Großmutter Leo starb hochbetagt 1908 also 3 Jahre nach meinem Vater. Da ich mit meinem Bruder Franz 1890 konfirmiert wurde, war der Großvater Leo noch bei unserer Konfirmation anwesend. 35 Gäste waren geladen und der Großvater nahm den Ehrenplatz ein. Er war stolz auf seine beiden Enkel. Nur eines passte ihm an diesem Tage nicht und das war sein Anzug, der infolge seines Leidens etwas zu weit war; er schimpfte über seinen Heilbronner Schneider und die Gäste gaben ihm recht, um ihn zu beruhigen, was auch gelang.
Nun zurück zu meiner Kindheit. Mein Vater, wie schon erwähnt der älteste Sohn seiner Eltern übernahm mit seiner Verheiratung die Brauerei und Wirtschaft zum Adler. Er war 24 und meine Mutter 22 Jahre alt. Sie kannten sich schon